Biografie
Mein Name ist Sybil Brenner, geboren am 19.10.1986 in St. Gallen wie auch dort aufgewachsen. Seit 2003 bin ich in Wittenbach zuhause und alleinerziehende Mama eines tollen Teenie-Girls.
Ich habe es schon immer geliebt, etwas zu erschaffen und meine kreative Ader walten zu lassen, sei es im Torten backen mit allem Schnickschnack drum und dran, Umgestalten meines Gartens, Herzaubern von Buffets, Organisieren von Partys, Einladungskarten gestalten, Geschenke zusammenstellen und verpacken etc.
Meine künstlerische Reise nahm jedoch erst 2022 fahrt auf, nachdem ich mit einem Burnout und Depressionen in der psychiatrischen Klinik in Wil landete.
Nebst anderen Therapien, durfte ich das Atelier des Living Museums Wil besuchen. Ein riesiges Atelier mit verschiedensten kreativen Möglichkeiten, in welchem nicht die psychischen Probleme und Erkrankungen sondern DER MENSCH mit seinen Talenten im Vordergrund steht.
Nach anfänglicher totaler Überforderung aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten im Atelier sowie meinen Gedanken, wie mir die Kunst denn bei meinen psychischen Themen helfen sollte, wurde ich dazu ermutigt, einfach mal irgendwo, irgendetwas auszuprobieren. Also richtete ich mich im Textilatelier ein und begann eine Patchworkdecke zu nähen. Mit Tipps und Tricks standen mir die Angestellten und Mitpatienten stets zur Seite und es entwickelten sich sehr gute und innige Gespräche.
Nebst dem Schlagzeug spielen im Musikatelier (meinem endlich erfüllten Kindheitstraum), spazierte ich täglich durch die Gänge und bewunderte die vielen tollen Bilder der Mitpatienten, jedoch immer mit dem Gedanken, dass ich selbst leider nicht malen kann.
Und wieder wurde ich dazu ermutigt, es einfach auszuprobieren, was ich dann auch tat. Nach einigen Bildern (Edding auf Papier), wagte ich mich mit manchen Tipps und zahlreichen motivierenden Worten dann endlich an mein erstes Bild mit Acryl auf Leinwand. Und es öffnete sich eine völlig neue Welt für mich. Ich fühlte, wie ich beim Malen ruhiger und mein Gedankenkreisen leiser wurde. Ich wurde geduldiger und spürte, dass ich mich wieder etwas besser konzentrieren konnte. Das beste Gefühl überhaupt war, dass mir das Bild am Ende selbst gefiel und das ich soviel Zuspruch für mein Werk und mich erhalten hatte. Ich verspürte das Gefühl von Stolz, was für mich selbst ein ziemliches Fremdwort war, aufgrund meiner sehr hohen Ansprüche an mich selbst. Meine Selbstsicherheit wie auch mein Selbstvertrauen stiegen. Ich spürte Freude und Dankbarkeit, dass ich etwas gefunden hatte, was mir ein gutes Gefühl bescherte und sich so manche Leute für meine Bilder interessierten. Seither male ich ein Bild nach dem anderen und lasse meine Pinsel meine stetigen Begleiter sein.
Die Kunst hat mir sehr geholfen, wieder etwas mehr zu mir selbst finden und sie hat mir aufgezeigt, dass in jedem Einzelnen verborgene Talente liegen. Es hat mir sooo viel bei meinen psychischen Themen geholfen, wie ich es mir nie zuvor hätte vorstellen können.